Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch innerhalb der Ortschaften (urbane Räume) immer sichtbarer.
An heißen Sommertagen heizen sich die urbanen (i.d.R.) versiegelten Flächen immer weiter auf, was einen spürbaren und negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohner hat.
Um dem entgegen zu wirken sind Anpflanzungen von Straßenbäume ein wirksames und schnell umsetzbares Mittel.
Damit die Bäume allerdings bei den immer trockeneren Sommermonaten überhaupt eine Chance haben, müssen die entsprechenden Randbedingungen gegeben sein.
In unserem Antrag zeigen wir, das mit relativ geringem Aufwand die Situation verbessert werden kann und das viele dieser Maßnahmen sogar aktiv gefördert werden. Dadurch entfallen zukünftige und kostspielige Ersatzpflanzungen.
Es gewinnen also die Bürger, die Umwelt und so nebenbei spart die Gemeinde Geld!
Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Püster,
im Namen meiner Fraktion, stelle ich zur nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 10.06.21 folgenden Antrag:
Die Gemeinde erstellt ein Konzept inkl. Maßnahmenauflistung zur Förderung vorhandener Straßenbäume durch Entsiegelung und Schaffung dezentraler Regenwasserversickerungsgräben bzw. -mulden. Nach erneuter Vorstellung des Konzeptes im Ausschuss stellt die Gemeinde einen Antrag auf Städtebauförderung (Anlage Förderaufruf) bei der Bezirksregierung bis zum 30.09.2021. Eine Umsetzung erfolgt in den Folgejahren. Straßengräben sorgen für dezentralen Hochwasserschutz, Verbesserung des lokalen Klimas und Förderung der Lebensqualität in den Ortsteilen.
Zielsetzung: Alle vorhandenen Straßenbäume erhalten bessere Lebensbedingungen, damit sie länger leben können und ihre positiven Wirkungen zur Luftreinigung, Sauerstoffproduktion, Luftbefeuchtung, Temperaturkühlung, etc. stärker zur Geltung kommen können (siehe Anlage „Ein Baum“). Gleichzeitig wird der Hochwasserschutz durch dezentrale Versickerung verbessert.
Begründung: Durch Trockenstress sind in Kohlstädt an der Lippspringer Straße und Hornschen Straße im Jahr 2020 11 Bäume eingegangen. Kosten und Arbeitsaufwand sind für die Ersatzpflanzungen entstanden. Wie lange die neuen Bäume überleben ist fraglich, da sich die Standortbedingungen nicht verbessert haben. Auch an vielen anderen Stellen haben Straßenbäume schlechte Standortbedingungen. Viele Straßenbäume stehen in viel zu kleinen und erhöhten Beeten, wo ihnen zu wenig Boden und Wasser zur Verfügung steht. Bei Regen fließt der überwiegende Teil von versiegelten Flächen über die Kanalisation ab und steht den Bäumen nicht mehr zur Verfügung. Gerade an heißen Sommertagen leiden die Bäume unter Trockenstress und können nicht mehr das lokale Klima durch Verdunstungskälte verbessern. Wenn bei Starkregenereignissen dagegen das Regenwasser von den versigelten Flächen an den Straßenbäumen in Gräben und Mulden versickern kann, steht den Bäumen mehr Wasser zur Verfügung und der Hochwasserschutz wird verbessert.
Kosten: Eigenanteile der Förderung aus dem Budget Straßenunterhaltung
Kosteneinsparungen: Geringere Kosten bei Ersatzpflanzungen und Unterhaltung von versiegelten Straßenflächen
Mit freundlichen Grüßen,
Marcus Foerster
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